Kategorie: Bartbalsam selber machen

Bartbalsam selber machen
 

Bartbalsam selber machen

Wenn Du eine Faust voll Bart greifen kannst, wird es Zeit für Bartbalsam. Ab einer bestimmten Länge braucht dein Wildwuchs mehr Pflege und somit auch mehr Halt. Dein Bart beginnt sein Eigenleben und muss tunlichst in seine pflegerischen Grenzen verwiesen werden. Die Konsistenz von Bartbalsam schwankt von knüppelhart bis cremig weich und nicht jeder Kerl ist mit dem Inhalt seines gekauften Tiegels vollends zufrieden. Mit deinem eigenen Bartbalsam kannst Du den Grad der Härte selbst bestimmen und die pflegenden Inhaltsstoffe individuell auf deine Haut- und Haarbedürfnisse abstimmen. 

Die Vorbereitung:
Auch wenn es Dir bereits im Bart und den Fingern juckt ohne das richtige Equipment werden deine ersten “Kochversuche” eine reine Sauerei. Aber keine Angst, ein ganzes Labor musst Du dir nicht gleich zulegen. Ein großer Kochtopf, eine Glasschale, ein Teelöffel sowie Pipette und ein verschließbarer Tiegel deiner Wahl reichen für´s Erste vollkommen aus.

Die Inhaltsstoffe:
Lanolin, auch Wollwachs genannt, ist der Fettträger in deinem Bartbalsam. Das reine Naturprodukt gewinnt man aus dem Sekret der Talgsdrüsen von Schafen und ist nahezu geruchsneutral. Es dient der Speicherung von Feuchtigkeit und gibt deinem Barthaar seine natürliche Geschmeidigkeit zurück. Ohne Bienenwachs läuft nix beim Balsam, denn diese herrliche Naturprodukt sorgt für die nötige und sehnlichst gewünschte Festigkeit. Je nachdem wie viel Halt dein Zausel benötigt, erhöhst oder reduzierst Du den Anteil von Bienenwachs in deinem Gemisch. Aber Vorsicht, zu viel des Guten macht ein Anschmelzen (zwischen den Fingerspitzen) und ein Verreiben des Balsams schwierig, daher teste Dich langsam an die gewünschte Konsistenz heran. Wer auf tierische Inhaltsstoffe gerne verzichten möchte, kann hier zu den pflanzlichen Alternativen des Carnauba- und Candelillawachses greifen. Diese veganen Wachse bieten deinem Bart genauso zuverlässig Halt und Festigkeit. Als Pflegezusatz gibt es nichts reichhaltigeres und vitaminreicheres als natürliche Sheabutter. Gewonnen aus den Früchten des Karitébaums, ist die “Butter” ein unschlagbarer Lieferant was Vitamine, Mineralstoffe und Feuchtigkeit angeht. Aus gutem Grund ist es in fast jedem Bartbalsam zu finden. Unverzichtbar in deinem neuen Lieblingsbartbalsam sind Trägeröle. Ihre unterschiedlichsten Pflegeeigenschaften sorgen für den letzten Schliff. Wenn also intensive Pflege von Haut und Haar gewünscht wird, dann solltest Du dir das entsprechende Trägeröl besorgen. Mandelöl beispielsweise ist besonders feuchtigkeitsspendend und optimal für sehr trockenes Barthaar und eine sensible Männerhaut. Jojobaöl ist dein Bartschmeichler, denn es sorgt dank seiner wertollen Fettsäuren für ein langfristig weiches und geschmeidiges Gesichtshaar. Zusätzlich sorgen die Öle dafür, dass der Balsam beim Verreiben zwischen den Händen cremig wird und sich besser verteilen lässt. Wenn dein Bartbalsam neben ausreichender Pflege auch noch hervorragend duften soll, dann kannst Du mit ein paar Tropfen ätherischer Öle deinen ganz persönlichen Duft kreieren.

Mischungsverhältnisse:
Bevor nun die Kochtöpfe und Tiegel geschwungen werden, sei Dir bewusst, dass jedes Gramm der Inhaltsstoffe dein Produkt entscheidend verändern kann. Unsere Mengenangaben dienen lediglich der groben Orientierung, was und wieviel dein Bart mag oder nicht, musst Du im Selbstversuch herausfinden. Für ca. 30g Bartbalsam mische zwei Teelöffel Bienenwachs mit je einem Teelöffel Lanolin und Sheabutter und stelle die Glasschale in deinen Kochtopf mit heißem (nicht kochenden) Wasser. Während nun die Feststoffe langsam weich werden, mische zwei Trägeröle deiner Wahl (ca. halber Teelöffel) und rühre sie vorsichtig unter die schmelzenden Stoffe. Wenn alles geschmolzen ist, nimm die Schale aus ihrem Wasserbad und warte noch ca. 3 Minuten bis du die ätherischen Öle (ca. 6 Tropfen) unter Umrühren dazugibst. Die natürlichen Duftstoffe können durchaus sehr (geruchs)intensiv sein, daher musst Du mit der richtigen Dosierung spielen. So einfach und soooo gut.
Rezepte:
Klassischer Bartbalsam:
1 Teelöffel Traubenkernöl, 1 Teelöffel Kokosnussöl, 1 Teelöffel Lanolin, 2 Teelöffel Bienenwachs, 1 Tropfen Eukalyptusöl, 1 Tropfen Zitronenöl, 1 Tropfen Geraniumöl

Bartbalsam mit Mandel:
1 Teelöffel Mandelbutter, 1 Teelöffel Sheabutter, 1 Teelöffel Arganöl, 4 Tropfen Vitamin E Öl, 2 Teelöffel Bienenwachs, 2 Tropfen Teebaumöl, 4 Tropfen Weihrauch

Bartbalsam rauchig – holzig:
2 Teelöffel Bienenwachs, 2 Teelöffel Bienenwachs, 1 Teelöffel Kakaobutter, 3 Teelöffel jojobaölt, 2 Mandelöl (süß), 1/8 Teelöffel Bourbonöl, 4-8 Tropfen Zdernholzöl, 1 Tropfen Rosmarinöl